Projekte

InnoDom Cologne

Partizipativ entwickelt

Typologie Büro Bauvolumen BGF 5.400 m², BRI 19.727 m³ Bauherr Kölner Universitätsstiftung Generalplaner medfacilities Generalübernehmer nesseler Gruppe Nutzer Exzellenz Start-up Center GATEWAY (Gründungsservice der Kölner Universitätsstiftung), studentische Gründer:innen, Start-up nahe Dienstleister Architekt kadawittfeldarchitektur Realisierung 2021 – 2023 Machbarkeitsstudie 2019

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Foto: Jens Kirchner

#Denkfabrik mit Werkstatt-Charakter #partizipativ von Innen heraus entwickelt #Schaufenster zur Stadt

Die partizipativ entwickelte, anpassungsfähige Arbeitslandschaft bietet mit vielfältigen räumlichen Angeboten eine Umgebung, die den kreativen Austausch und die Zusammenarbeit von Start-Up-Unternehmen, Universität und Wirtschaft fördert. Das barrierefreie Gebäude dient dem Hauptnutzer GATEWAY (Exzellenz Start-Up Center der Universität zu Köln) sowie studentischen Gründer:innen und Start-Up nahen Dienstleistern nicht nur zum Arbeiten und Tüfteln, sondern auch zum Verweilen, Erleben und Veranstalten.

Am Weyertal in Köln entsteht auf dem Universitätsgelände bis Ende 2023 das Innovations- und Gründungszentrum InnoDom Cologne. Als Solitär mit fünf Geschossen reagiert der Neubau auf die heterogenen stadträumlichen Gegebenheiten. Das kantige Volumen greift Höhen der umliegenden Bebauung auf und stellt mit großzügigen Fensteröffnungen, Eingängen, Vor- und Rücksprüngen vielfältige Bezüge zur unmittelbaren Nachbarschaft her.

Das Konzept für die Arbeitswelt im Inneren wurde in Workshops gemeinsam mit studentischen Gründer*innen und dem Hauptnutzer Gateway entwickelt.

Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer mit Empfang, eine Cafeteria sowie zwei unterschiedlich große Meetingräume, die zu einer durchgängigen Vortrags- oder Ausstellungsfläche zusammengeschaltet werden können. In den Obergeschossen bieten offene Arbeitslandschaften und geschlossenen Büroräume eine flexible Umgebung für die Entwicklung und Realisierung innovativer Ideen. Dachterrassen und Außenbereiche bieten Platz für Austausch und Arbeit an der frischen Luft.

Das Raumangebot wird durch zwei doppelgeschossige Aufenthaltsräume – den sogenannten LIKE IT‘s *- ergänzt. Als Kommunikationsräume laden sie zum Verweilen mit Kaffee und Snack ein oder können für informelles Arbeiten, Besprechungen und Vorträge genutzt werden.

Wie große Schaufenster sind diese Raumaufweitungen im Erdgeschoss und über dem Haupteingang in der Fassade aus vertikalen Aluminium-Lisenen ablesbar.

»Die offene, inspirierende und entspannte Atmosphäre des Gebäudes ist der Nährboden, auf dem innovative Ideen weiterwachsen können. Und das war schon mit dem Einzug der ersten Mieter:innen spürbar.«

Beate Lippelt, Geschäftsführerin Kölner Universitätsstiftung

Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner

Als städtebaulicher Solitär stellt das fünfgeschossige Bürogebäude mit Eingängen sowie Vor- und Rücksprüngen vielfältige Bezüge zur unmittelbaren Nachbarschaft her und fügt sich in die Höhen der umliegenden Bebauung ein. Die Architektur spiegelt den in frühen Workshops formulierten Anspruch wider, kein konventionelles Bürogebäude, sondern eine Denkfabrik mit industriellem Werkstatt-Charakter entstehen zu lassen, wider – getreu dem Motto „Keep it simple“.

Foto: Jens Kirchner

Mit geschosshohen Verglasungen, Lisenen und gelochten Aluminiumblechen wird schon von weitem sichtbar gemacht: Kreativität und Visionen treffen auf handfeste Produktivität.

Modellstudien

In verschiedenen Studien zu Volumen, Form und Hülle wurde mithilfe von Skizzen und Modellen unterschiedlichen Maßstabs die Einbettung in das Umfeld untersucht. Vor- und Rücksprünge des Gebäudevolumens nehmen Baufluchten, Gebäudehöhen und die Maßstäblichkeit der benachbarten Bebauung auf. Dabei respektiert die polygonale Form des Gebäudes Abstände und Bewegungs-ströme und macht Zugänglichkeiten selbstverständlich ablesbar. Hinter dem InnoDom entsteht ein kleiner geschützter Platz. Die gestaffelten Rücksprünge lassen drei vielfältig nutzbare Dachterrassen entstehen.

„Der InnoDom Cologne präsentiert seine besondere Funktion als Denkfabrik schon von weitem. Mit seinem selbstbewusst farbigen Gruß in die Umgebung macht das Gebäude neugierig auf die innovative Nutzung im Inneren.“

Linda Leers, Projektleiterin und Assoziierte

Foto: Jens Kirchner

Eine Besonderheit des Hauses sind zwei inszenierte doppelgeschossige Räume mit Panoramaverglasung – die sogenannten LIKE IT –, die die Community-Nutzung und den unkonventionellen Gründer-Charakter des „Think-Tanks“ monochrom farbig, leuchtend und einladend in den Kölner Stadtraum kommunizieren.

Foto: Jens Kirchner
Skizze: kadawittfeldarchitektur

Der Gebäudekörper erhält zwei zeichenhafte Räume unterschiedlicher Atmosphären, die als Schaufenster zur Stadt fungieren. Damit entsteht für die Nutzenden des Hauses ein Mehrwert zum:

Lümmeln
Inspirieren
Kommunizieren
Erleben
Informieren
Treffen

= LIKE IT

LIKE IT

Die LIKE IT des InnoDom Cologne machen das Haus besonders. Dies zeigen sie ablesbar nach außen wie nach innen selbstbewusst in monochromer Farbigkeit. Nach Außen gleichen die zweigeschossigen, inszenierten Räume mit Panoramaverglasung einem Bühnenbild und stellen belebte Leuchtzeichen mit Fernwirkung dar. Selbstbewusst und auf sympathische Art und Weise kommunizieren sie die unkonventionelle und vielfältige Nutzung der Denkfabrik 24/7 in den Kölner Stadtraum – mit besonderer Strahlwirkung bei Nacht. Nach Innen schaffen die LIKE IT Extra-Raumangebot zum Lümmeln, Inspirieren, Kommunizieren, Erleben, Informieren und Treffen (Akronym: LIKE IT).

 

 

„In einem zweistufigen Workshop wurde das Haus mit den Nutzer:innen von innen heraus entwickelt. Das macht die Identität des Hauses aus.“

Daniel Trappen, Head of Interior Design, Assoziierter Partner

Foto: kadawittfeldarchitektur

In Workshops mit verschiedenen Start-ups und Mitarbeitenden des Gateway ESC, dem Gründungsservice der Universität zu Köln, wurden schon früh Raumbedarfe und funktionale Abläufe als Grundlage für die weitere Planung definiert.

21. September 2022
Richtfest des Innovations- und Gründungszentrums der Kölner Universitätsstiftung

Am 15. September, feierte unser Innovations- und Gründungszentrums (IGZ) Richtfest.

In unmittelbarer Nähe zum Campus der Universität zu Köln entsteht der 5-geschossige Bau, der einen Mix aus offenen Arbeitswelten, geschlossenen Homebases und Räumen zur aktiven Pausengestaltung bieten wird.

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Linda Leers
Foto: Jens Kirchner

LIKE IT 1 signalisiert aufgrund seiner Lage in den Obergeschossen seine Besonderheit bereits von Ferne: Durch den semitransparenten Layer aus farbigem Streckmetall werden die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten rund um die Uhr sichtbar. Das LIKE IT 1 bietet einen vielfältigen Mix aus unterschiedlichen Nutzungen: von Sitzstufen für Treffen über eine Sitzbank am Panoramafenster bis hin zu Kletter-/Hängemöglichkeiten zur körperlichen Aktivierung ist alles geboten. Für Gaming oder das Ansehen von z. B. Sportübertragungen ist ein Bildschirm vorhanden.

Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner

LIKE IT 2 vernetzt sich mit der Stadt auf Straßen-Niveau. Der einladende, zweigeschossige Raum wird geprägt von einer großen Sitzstufen-Anlage mit großartigem Ausblick. Von außen zieht der leuchtend gelbe Raum die Aufmerksamkeit auf sich und verleiht den Start-ups Präsenz im Quartier.

Die Nutzungsmöglichkeiten des LIKE IT 2 sind vielseitig: Vom schnellen Kaffee mit Kolleg:innen bis hin zu informellen Vorträgen oder gemeinsamen Events. Durch eine leichte Verkleidung mit farbigem Streckmetall bleibt die Durchsicht bis zum Eingangsbereich auf der einen Seite und bis in den Cafébereich auf der anderen Seite erhalten. Bewegliche Tische und Stühle ermöglichen Flexibilität. Unter der Treppe stehen ein Tischkicker und eine weitere gemüt-liche Sitznische zum Verweilen zur Verfügung.

DENKFABRIK UND WERKSTATT

Grundriss Erdgeschoss

1 Foyer   2 Grüne Ecke   3 Konferenz   4 Cafeteria   5 LIKE IT 

Seine Identität erhält der InnoDom durch helle freundliche Raumabfolgen, die Möglichkeiten für Diversität in ihrer Nutzung und für die Benutzer:innen schaffen.Um den alle Gebäudeebenen durchlaufenden Erschließungskern spannen sich in den Obergeschossen offene Büroflächen auf, die nicht nur Platz für konzentriertes Arbeiten und Erfinden, sondern auch für Teamwork und informelle Begegnungen bieten. Die Arbeitswelt des InnoDom bietet verschiedenste Möglichkeiten des „Neuen Arbeitens“: von ständigen Arbeitsplätzen als Einzeltisch mit 3D-Akustikscreen oder Doppel-Cluster über Teamwork-Plätze in Bench-Layouts bis hin zu freigeformten Touchdown-Plätzen.

 

 

 

Foto: Jens Kirchner

Auch das Interior Design setzt auf eine Atmosphäre zwischen Denkfabrik und Werkstatt. Freier Umgang mit Materialien, offene Installationen und farbig-mono-chrome Akzente fügen sich zu einem innovativen Gesamtbild zusammen.

Grundriss Obergeschoss

1 Homebase   2 Singledesk   3 Teamwork   4 Touchdown   5 Arbeitsplatzcluster   6 LIKE IT

Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner

Das offene Raumangebot wird ergänzt durch geschlossene Büroräume, in denen in anderer Konstellation und Atmosphäre an innovativen Ideen getüftelt werden kann.

Pro Etage gibt es einen Coffee-Point. Diese befinden sich, wo möglich, in der Nähe der großen Teamwork- und Touchdown-Bereiche und in direkter Nähe der drei Terrassen.

Foto: Jens Kirchner
Foto: Jens Kirchner

Der Arbeitstag im InnoDom bezieht den Außenraum geschickt in den gesamten Tagesablauf mit ein. Als Ergänzung und Gegenpol zu den Arbeitsplätzen im Inneren bietet der InnoDom insgesamt drei Terrassen, verteilt auf zwei Ebenen. Diese sind in ihrer Ausprägung und Position und dem daraus resultierenden Nutzungskonzept allesamt verschieden. So haben die Nutzer*innen stets die Möglichkeit, entsprechende „Abwechslung vom Schreibtisch“ in ihren Workflow einzubauen.

Die „Early Bird“-Terrasse im 4. Obergeschoss des InnoDom ist dank ihrer Ausrichtung und Ausstattung der ideale Spot für einen vitalen Start in den Tag. Der weiche Tartan-Bodenbelag eignet sich für eine frühe Yoga-Session, die Zubereitung des anschließenden Frühstücks ist an der robusten Outdoorbar möglich. Gemütliche Sitzgelegenheiten bieten einen schönen Platz, um gemeinschaftlich durchzustarten.

Foto: Jens Kirchner
Ergänzt werden die Arbeitsräume durch drei sehr unterschiedliche Terrassen. Skizze: kadawittfeldarchitektur

„Bei den Workshops haben die Start-ups und wir Mitarbeitenden geäußert, dass wir gerne Raum für Bewegung vor, während oder nach der Arbeit hätten, um den Kopf für kreatives Arbeiten freizubekommen. Die Lösungen, die nun auf der Terrasse und im LIKE-IT umgesetzt wurden, begeistern uns alle.«

Andreas Klein, Gateway Exzellenz, Start-up Center

Im 3. Obergeschosse bietet die „Green Thumb“-Terrasse die idealen Voraussetzungen für Urban Gardening. Hier können die Nutzer*innen Gemüse und Kräuter in Hochbeeten und Pflanzkübeln anbauen und den Raum zwischen den Gemüsebeeten zum Lunchen nutzen.

Die „Sundowner“-Terrasse im 4. Obergeschoss wird geprägt durch ein großes Pergolaelement, das als Sonnenschutz dient und ideal für stimmungsvolle Beleuchtung ist, sowie durch einen großen festeingebauten Community-Hochtisch. Ein offener, robuster Barcounter bietet die Möglichkeit zu catern und zu grillen. Die leichte, stapelbare Möblierung in den übrigen Bereichen macht ein schnelles Umbauen je nach gewünschter Nutzung möglich.

Die Dachflächen, die nicht als Terrasse oder für Technik genutzt werden, sind extensiv begrünt.

Foto: Jens Kirchner

NACHHALTIGKEIT, EIN WICHTIGER ASPEKT

Foto: Jens Kirchner

Die Vorhangfassade ist demontier- und trennbar sowie in Teilen recycelbar. Auf die Verwendung von Verbundmaterialien wurde verzichtet.

Der InnoDom wurde energetisch optimiert geplant und ausgeführt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine hochwertige Fassade, energieeffiziente Technik mit Wärmerückgewinnung und eine wärmebrückenarme Gebäudehülle gelegt. So liegt der Primärenergiebedarf des Gebäudes nur bei etwa der Hälfte des Anforderungswertes gemäß Energiebedarfsausweis.

Bei der Energieversorgung wurde auf zukunftsorientierte Technik geachtet: der InnoDom ist an Fernwärme/-kälte angeschlossen, die ebenso wie der Strom, über die mf-Energie GmbH aus dem Netz der Universitätsklinik eingespeist wird. Die Dachflächen, die nicht als Terrasse oder für Technik genutzt werden, sind extensiv begrünt.

Foto: Jens Kirchner

Die Grundlastkühlung im Erdgeschoss erfolgt durch Fußbodenkühlung. Zusatzkühlelemente in Form von Deckenstrahlprofilen kommen zur Abdeckung von Lastspitzen und individueller Regelung zum Einsatz. Neben ihrer technischen Funktion unterstreichen sie gestalterisch den industriellen Charakter des Gebäudes. Beheizt wird das Erdgeschoss mittels Fußbodenheizung. In den Obergeschossen wird zur Grundlastkühlung eine Betonkerntemperierung herangezogen. Die Büroflächen werden mittels Betonkerntemperierung und Deckenheizplatten unter den Rohdecken entlang der Fassade beheizt.

Auch beim Interior-Design war Nachhaltigkeit einer der entscheidenden Aspekte: Es wurden Troldtekt-Holzwolle-Leichtbauplatten (C2C- und DGNB-zertifiziert) eingesetzt, NoraPlan-Kautschuk (DGNB, Blauer Engel), Ligno – Holzakustikverkleidung (natureplus-Zertifizierung), recycelbare Outdoormöbel von Fermob – und 46 von uns gespendete Arbeitstische verlängern dort ihre Nutzungsdauer. Die Büroausstattung besteht weitestgehend aus Stahl, Holz, Linoleum und Stoff und ist großteils recycelbar bzw. hat einen recycelten Materialanteil (z. B. PET-Filz).

Foto: Jens Kirchner

Die verwendeten Troldtekt-Holzwolle-Leichtbauplatten sind C2C- und DGNB-
zertifiziert, der Fußbodenbelag aus NoraPlan-Kautschuk vom DGNB und dem Blauen Engel

Natureplus-zertifizierte Ligno-Holzakustikverkleidung. Foto: Jens Kirchner
Stühle mit recyceltem PET-Filz. Foto: Jens Kirchner
© Kölner Universitätsstiftung: Eröffnungsfeier des InnoDom Cologne am 20. Juni 2023