#Ausstellungsgebäude für die Präsentation des Werkes der Brüder Grimm
Der Entwurf übersetzt die historischen und topografischen Gegebenheiten des umgebenen Parks in ein offenes Raumgefüge, das den Besucher zum Durchwandern der Ausstellung einlädt.
Typologie Ausstellungsgebäude Ort Kassel Bauvolumen BGF 6.000 m² (incl. Dachfläche), BRI 24.400 m³ Bauherr Stadt Kassel Kooperation Holzer Kobler Architekturen (Ausstellungsgestaltung) und Hürlimann Lepp (Ausstellungskonzeption) Realisierung 2013–2015 Wettbewerb 2011 – 2. Preis; nachgeschaltetes VOF-Verfahren 2012 – 1. Preis Auszeichnungen German architects – Bau des Jahres 2015, Polis Award 2016, Nike BDA 2016 – Nominierung, Deutscher Städtebaupreis 2016 – Belobigung, DAM Preis 2017 – Finalist, BDA Hessen Simon-Louis-du-Ry-Plakette 2018
#Ausstellungsgebäude für die Präsentation des Werkes der Brüder Grimm
Der Entwurf übersetzt die historischen und topografischen Gegebenheiten des umgebenen Parks in ein offenes Raumgefüge, das den Besucher zum Durchwandern der Ausstellung einlädt.
Die GRIMMWELT liegt an der südlichen Kante des Weinbergs inmitten einer denkmalgeschützten, reizvollen Parklandschaft. Terrassen, alte steinerne Treppenanlagen und Mauerfragmente prägen die besondere Atmosphäre des Ortes. Das neue Ausstellungshaus führt die Topographie des Geländes als begehbare Skulptur fort und bereichert den Park mit einer öffentlich zugänglichen Treppenanlage, die ihren Abschluss in einer Dachterrasse mit Ausblick in die Umgebung findet.
Im Inneren des skulpturalen Baukörpers setzen Split-Level-Ebenen den Duktus der terrassierten Landschaft fort. Mittelpunkt der Grimmwelt ist der zentrale Auftaktraum, von dem aus sich die einzelnen Ebenen mit ihren unterschiedlichen Themenschwerpunkten erwandern und erforschen lassen. Der Besucher erfährt einen Ort der Zwischentöne schafft und sich der Komplexität der deutschen Sprachwissenschaft und der bedeutenden grimmschen Märchensammlung widmet. Das Foyer mit Kasse, Museumsshop und Wartebereichen durchzieht das Gebäude als langgestreckter Raum und endet in einem lichtdurchfluteten Café mit Panoramablick auf die Kassler Karlsaue und Südstadt.
Das Ausstellungshaus wächst wie eine weitere Befestigungsmauer aus dem Hang hervor und fordert den Besucher regelrecht dazu auf, es zu erwandern und zu erklimmen.
Relikte einer Treppenanlage und einer Brunneneinfassung erinnern an das sogenannte Henschel-Haus, das 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde und dessen Platz das Ausstellungshaus nun einnimmt.
Das sogenannte Henschel-Haus, das 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde.
Die Weginszenierung des Auf und Ab durch den gestaffelten Park, über die Treppe, weiter über die Terrasse und wieder hinunter setzt sich im Gebäude fort – ganz im Sinne eines Hauses, das mit und nicht nur in seiner Umgebung bestehen will.
Das Foyer durchmisst die gesamte Tiefe des Gebäudes und ermöglicht den Ausblick auf die Stadt.
Tristan Kobler und Simone Haar von Holzer Kobler Architekturen, Oliver Venghaus von kadawittfeldarchitektur und Susanne Völker, damals Geschäftsführerin der Grimmwelt bei einem gemeinsamen Workshop.
Der „Auftaktraum“ reicht über vier Ebenen. Hier erkennt der Besucher die Auswirkungen des terrassierten Baukörpers auf die innere Organisation: Es gibt keine konventionell übereinander gestapelten Stockwerke, sondern versetzte Halbetagen nach dem Split-Level-Prinzip.
Video GRIMMWELT Kassel veröffentlicht am 14.07.2017