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Zollhafen Mainz

Typologie Büro, Co-Living, Co-Working, Gastronomie, Tiefgarage und Fahrrad-Hub Bauvolumen BGF 19.000 m² Bauherr Landmarken AG Architekt kadawittfeldarchitektur Wettbewerb 2023 – 1. Preis

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#Neubau eines Büro- und Wohngebäudes mit Laboren und Gastronomie im ehemaligen Zollhafen in Mainz #Anpassungsfähiges Mixed-Use-Gebäude #Neues Wohnen und Arbeiten am Rhein

Das Gebäude nutzt das Grundstück weitestgehend aus und schafft im Gegenzug in seiner Mitte einen gemeinsamen, lichtdurchfluteten, grünen Innenhof, der den zentralen Treffpunkt des Gebäudes bildet. Er lädt zum Verweilen, Begegnen sowie zum niederschwelligen Austausch ein und öffnet sich über zwei Etagen zur Inge-Reitz-Straße sowie zur Zollhafenpromenade. Neben eindeutigen Zugängen entsteht eine öffentliche Durchwegung des neuen Komplexes – mit Blick auf Rheinufer, Promenade und alte Mauer. Flache, barrierefreie Rampen innerhalb des begrünten Binnenraums laden zum Schlendern ein und führen zu den einzelnen, unabhängigen Eingängen der unterschiedlichen Nutzungseinheiten.

Durch seine robuste Ringstruktur und seine nutzungsneutrale, umlaufende Geschoßhöhe ist der Neubau für vielfältigste, zukünftige Nutzungsszenarien gerüstet. Resilient und wandelbar gestaltet, bietet das Haus auf allen Etagen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und eine hohe Flexibilität für Änderungen: Die Co-Living-und Co-Working Units können sich wechselseitig ausdehnen, bzw. verkleinern, das Haus kann aber auch zahlreiche andere Nutzungen aufnehmen.

Lageplan

Mit seiner Kubatur markiert das Gebäude das Ende der neuen Uferbebauung vervollständigt den im Masterplan verankerten Rhythmus (lang-kurz, kurz, kurz-lang).

Der Zollhafen in Mainz wurde von seinem ursprünglichen innerstädtischen Standort an die Peripherie verlagert, sodass Platz für ein neues Stadtquartier entstand. Direkt an der Uferpromenade planen wir ein Mixed-Use-Gebäude mit Büros, Co-Working, Co-Living und Gastronomie. Eine ringförmige, fünfgeschossige, durchlässige Struktur fasst die hybriden Nutzungen zusammen und markiert den nordöstlichen Endpunkt des Quartiers.

Besonderheit des Grundstücks ist eine denkmalgeschützte Infanteriemauer aus dem Jahr 1848. Das Gebäude inszeniert diese, indem es sie rahmt. Zugleich markiert die Mauer die Trennung zwischen öffentlicher Uferpromenade und dem privateren Innenhof. Durch die Erschließungsfunktion des Innenhofs bildet auch die rheinabgewandte Seite der Mauer keine Rückseite, sondern wird zum integralen Bestandteil der Adressbildung aller Nutzungen mit hohem Wiedererkennungswert.

Der Neubau nutzt mit einer Riegeltiefe von 15m (an einem Schenkel bis 18 Meter) das Baufeld weitestgehend aus.

Das Gebäude öffnet sich zur Uferpromenade sowie zur südöstlichen Straße mit großzügigen, zweigeschossigen Öffnungen. Die Grünfläche des Zollhafenufers verschmilzt so mit dem Innenhof des Neubaus.

Das Erdgeschoß befindet sich 85 cm über dem höchsten Uferplateau. Über flache, barrierefreie Rampen und Freitreppen erreichen Besucher:innen die klar adressierten Eingänge.

Hochwasserschutz: Überschwemmbare Freiflächen und integrierte oder mobile Elemente schützen im Fall eines Hochwassers das Gebäude

Das Baudenkmal Infanteriemauer bleibt im Freien, unangetastet und nicht unterbaut. Der Neubau überragt und rahmt es wie ein großzügiges „Portal“, sodass es von der Uferpromenade aus wie ein kostbares Kleinod in Szene gesetzt wird.

Die Fassade nimmt das Motiv der Höhenschichten des Ufer-Plateaus auf: Die Geschossdecken sind wie einzelne „Schichten“ ablesbar, zugleich vermittelt die horizontale Gliederung eine Dynamik und optische Streckung des Gebäudes.

„Insgesamt stellt der Entwurf eine der Aufgabenstellung sehr angemessene Lösung dar, die dem bedeutsamen Ort durch eine starke städtebauliche Figur eine unverwechselbare Prägung gibt, wobei besonders die Integration der Infanteriemauer und die starke Öffnung zum Rhein durch die Jury als unerwartete, dabei zugleich einfache und elegante Lösung für die komplexe Aufgabenstellung gewürdigt wird.“

[Auszuge aus dem Juryprotokoll]

Auch nach Südosten öffnet sich das Gebäude und führt mit einladender Geste in den Innenhof.

Die Fassadengestaltung nimmt Motive der Ufer-Plateaus und Höhenlinien der Umgebung auf und macht die einzelnen Geschossdecken wie übereinander liegende „Schichten“ aus Keramikpaneelen zwischen den ansonsten transparenten Bereichen ablesbar. Die klar gestalteten Fassaden werden durch loggienartige Freisitze für die Büros gegliedert.

Ein besonderer Platz: Das Café liegt direkt an der Uferpromenade, mit Blick auf die historische, denkmalgeschützte Infanteriemauer und den Rhein.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. und 3. Obergeschoss

Der Neubau ist durch seine robuste Ringstruktur und seine nutzungsneutrale, umlaufende Geschoßhöhe für vielfältigste, zukünftige Nutzungsszenarien gerüstet. Resilient und wandelbar gestaltet, bietet das Haus grundsätzlich auf allen Etagen vielfältige Möglichkeiten der Bespielung.

Klimaschnitt
Längsschnitt
Ansicht Nord-Ost
Fassadenschnitt