Projekte NürnbergMesse - Neugestaltung Eingang Mitte
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NürnbergMesse - Neugestaltung Eingang Mitte

Injecting New Life

Typologie Messegebäude Bauvolumen BGF 19.150m², BRI 102.300m³ Bauherr*in NürnbergMesse GmbH Architektur kadawittfeldarchitektur Wettbewerb Investorenwettbewerb 1. Platz 2007 Auszeichnung Structural Award 2011 Realisierung 2009-2010 Zertifizierung DGNB Gold Fotografie Gerhard Hagen

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#Erweiterung des bestehenden Messeeingangs und Neubau eines Konferenzraumes für 1000 Personen, um die Kapazitätsengpässe der Messe zu beheben

Anstatt der seit den 60er Jahren mehrfach ergänzten Messelandschaft lediglich einen weiteren additiven Baustein hinzuzufügen, schafft der Entwurf mit dem 250 m langen Lamellendach zusätzlich ein Superzeichen, das mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllt: Es ordnet die verschiedenen Bauteile der Messe, gibt ihr eine eindeutige Adresse, verbindet Innen- und Außenräume und definiert ein ‚urbanes Foyer‘, das sich von der Zufahrt über den Vorplatz, den Eingang, das Hauptfoyer bis in den Messepark erstreckt.

Foto: Gerhard Hagen
städtebauliche Einordnung

 

 

Der ehemalige Eingang Mitte der NürnbergMesse wurde seiner Rolle als Haupteingang nicht gerecht: Von außen schwer ablesbar, führte der niedrige Eingangsraum in eine unübersichtliche Gebäudestruktur. Das neue von weitem sichtbare Lamellendach schafft es, die verschiedenen Außen- und Innenräume zu vereinigen. Es schwebt wie ein großes horizontales Segel in 17 Metern Höhe über Vorplatz und Eingangsbereich und bündelt in einer wettergeschützten Loggia die verschiedenen Besucherströme von Parkplatz, U-Bahnstation, Taxivorfahrt und Bushaltestelle. Das Dach markiert damit zeichenhaft den Haupteingang der NürnbergMesse. Es leitet den Besucher in die lichtdurchflutete, zentrale Eingangshalle, von der aus den unterschiedlichen Messehallen, Kongressbereiche und der Messepark erschlossen werden. Der neue multifunktionale Konferenzsaal liegt als scheinbar schwebender Baukörper innerhalb der Halle.

 

„Eine besondere Schwierigkeit lag darin, das Projekt während des laufenden Messebetriebs umzusetzen. Diese Realisierung am ‚offenen Herzen‘ hatte Einfluss auf den Bauablauf und die Planung.“

Burkhard Floors, Projektleiter Messe Nürnberg – Neugestaltung und Erweiterung Eingang Mitte

ORIENTIERUNG SCHAFFEN

Lageplan Messegelände
Foto: Gerhard Hagen
Montage der Dachspitze
Foto: Gerhard Hagen

Zum prägenden Element wird das 250 Meter lange Lamellendach, das als räumlich übergreifendes Zeichen in der relativ unhierarchischen Messebebauung einen neuen Gravitationspunkt schafft. Wie ein großes Segel schwebt das von zwölf Betonstützen getragene Dach in 17 Metern Höhe über Vorplatz und Eingangsbereich. In einer wettergeschützten Loggia bündelt es die Besucherströme von Parkplatz, U-Bahn, Taxivorfahrt und Busstation und leitet sie in das großzügig verglaste Eingangsbauwerk, das den Zugang zu den verschiedenen Messebereichen und in den anschließenden Messepark öffnet. Seine filigrane Erscheinung gewinnt das Dach, bei dessen Planung Wind bis zu Orkanstärke berücksichtigen werden musste, durch senkrechte Metallschwerter – mit Aluminium verkleidete Stahlfachwerkträger –, die sich zum spitzen Ende der Großform nach und nach neigen und so gleichsam auf Null auslaufen. Die vier Meter breiten Zwischenräume sind von leichten, lichtdurchlässigen ETFE-Luftkissen überspannt; im Bereich der Halle mit Sonnenschutzbedruckung versehen, tauchen sie Innen- und Außenraum in gleichmäßiges Tageslicht.

Schnitt durchs Messegelände
Foto: Gerhard Hagen

Wie ein großes Segel schwebt das von zwölf Betonstützen getragene Dach in 17 Metern Höhe über Vorplatz und Eingangsbereich. In einer wettergeschützten Loggia bündelt es die Besucherströme von Parkplatz, U-Bahn, Taxivorfahrt und Busstation und leitet sie in das großzügig verglaste Eingangsbauwerk.

Längsschnitt

Das Konzept des klar definierten, kontinuierlichen Raums setzt sich bei der Ausformulierung des neuen Kongresssaals fort. So wurde der „Saal Brüssel“ auf Pylonen in die Höhe gehoben, wodurch er komfortabel an die übrigen Kongresszonen anschließt. kadawittfeldarchitektur übernahm den Entwurf der Freiraummöbel, die die Bedeutung des Vorbereichs als offen nutzbarer Raum unterstreichen.

© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Stahlbau 82 (2013), Heft 8

URBANES FOYER

Foto: Gerhard Hagen

Geschaffen wurde ein einladendes, urbanes Foyer, das die Messe aus der Mitte heraus neu ordnet. Der neue multifunktionale Konferenzsaal liegt als scheinbar schwebender Baukörper innerhalb der Halle. Die großzügige Empfangstreppe und das vorgelagerte Foyer bieten den Kongressbesuchern einen Logenblick auf das rege Treiben in der Loggia und binden komfortabel an den bestehenden Kongressbereich an.

5. August 2009
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10. Juni 2010
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Burkhard Floors
Foto: Gerhard Hagen

SAAL BRÜSSEL

Foto: Gerhard Hagen
Foto: Gerhard Hagen
Foto: Gerhard Hagen
Foto: Gerhard Hagen
Visualisierung

Eine Freitreppe führt hinauf zum oberen Foyer- und Galeriebereich, zu dem sich der Saal durch große Türen öffnen lässt. Von dort geht der Blick zurück in die Halle, zum Vorplatz und ins Grüne, während eine zweite weite Treppe auch hier direkt zum Park überleitet.

Foto: Gerhard Hagen
Visualisierung
Foto: Gerhard Hagen