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Keltenmuseum am Glauberg

They Might Come Back Any Moment -
Was tun, wenn das wichtigste Ausstellungsstück
außerhalb des Museums liegt?

Typologie Museum Ort Glauburg Bauvolumen BGF 2.190 m², BRI 9.500 m³ Bauherr Land Hessen vertreten durch das HMWK und das HBM Realisierung 2008-2011 Wettbewerb 2006 – 1. Preis Auszeichnungen Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Hessen 2011, best architects 13 – Auszeichnung, Deutscher Stahlbaupreis 2012

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Foto Werner Huthmacher

#Ein Museum für keltische Kunst im archäologischen Park Keltenwelt.

Einem freigelegten archäologischen Fundstück gleich ragt der monolithische Körper des Museums in die Landschaft und bildet ein Pendant zum rekonstruierten keltischen Grabhügel. Mehr ein geheimnisvolles Objekt in der Landschaft als Architektur, will das Museum von seinen Besuchern entdeckt werden und wird selbst zum Dispositiv für die Entdeckung der Landschaft.

Foto Werner Huthmacher

Das Keltenmuseum fügt sich als klar konturierter und eindeutiger Baukörper in die Landschaft ein. Halb in den Hang gesteckt richtet es sich zum Keltenhügel aus und lässt dabei bewusst den Grabhügel Hauptakteur sein. Dessen zentrale Funktion als landschaftliches Element wird durch das Museum als ein „Wahrnehmungsverstärker“ unterstützt. Unter dem Körper befindet sich der Eingangsbereich mit Café und Nebenräumen. Es dient als Start- und Endpunkt für die Erkundung des Museums und den Rundgang auf dem archäologischen Lehrpfad. Im Gebäude befinden sich sämtliche Funktionen des Museums. Eine Treppenrampe lässt den Besucher langsam in die Ausstellung aufsteigen.

Foto Werner Huthmacher

Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist das große Panoramafenster, das einen beeindruckenden Ausblick auf den Grabhügel ermöglicht, der so zum eigentlichen Ausstellungsstück wird.

Das Dach als Aussichtsplattform ermöglicht den Rundblick in die Landschaft und gibt den ‚Himmel’ zum Entdecken frei.

Foto Werner Huthmacher

Zwischen 1994 und 1999 wurde auf Luftbildern mittels geomagnetischer Prospektionen zwei Grabhügel mit drei keltischen „Fürstengräbern“ entdeckt. Die reichhaltigen, vollständig erhaltenen Grabbeigaben, der „Kultbezirk“ mit Relikten von vier Sandsteinstatuen – eine davon fast komplett erhalten – sowie die zugehörige Siedlung gehören heute zu den wichtigsten keltischen Fund- und Forschungsstätten Mitteleuropas.

Foto Werner Huthmacher

Die Ausstellungsarchitektur basiert auf dem übergeordneten Prinzip der Schichtung ausgehend von den Abläufen einer archäologischen Grabung. Die Geschichte und Kultur der Kelten wird in einzelnen Schichten freigelegt und modelliert in einem neutralen Raum differenzierte Zonen und Übergänge. Unterschiedlich geformte, horizontal verlaufende und vertikal geschichtete Bänder, die vor- und zurückspringen, bilden wandlungsfähige Ausstellungskörper.

Modell der Ausstellungsarchitektur
Video Werner Huthmacher
Das Keltenmuseum zehn Jahre nach Fertiggstellung. Video Lennart Wiedemuth