Brief Neues Wohnquartier mit Integration bestehender Bausubstanz | Added Value Durch die Anordnung der Gebäude um eine grüne Mitte, entsteht ein gemeinschaftlich genutzter Erholungsraum, der gleichzeitig das Mikroklima positiv beeinflusst.
Typologie Wohnen, Gewerbe Bauvolumen 7.110 m², 1.125 m² Bauherr PTC Salzburg Architekt kadawittfeldarchitektur Wettbewerb 1. Preis 2024
Brief Neues Wohnquartier mit Integration bestehender Bausubstanz | Added Value Durch die Anordnung der Gebäude um eine grüne Mitte, entsteht ein gemeinschaftlich genutzter Erholungsraum, der gleichzeitig das Mikroklima positiv beeinflusst.
Auf dem ehemaligen Grundstück der Firma Schneiders an der Ecke Bessarabierstraße / Aribonenstraße in Salzburg entsteht ein Ensemble aus drei Baukörpern und dem in Teilen erhaltenswerten Bestandsgebäudes. Gestaltprägendes Element ist die kurze Seite der Bestandsfassade, die weiterhin als identitätsstiftendes Merkmal des Quartiers dient. Die neuen polygonförmigen Gebäude schaffen eine zentrale grüne Mitte, die als Erholungsraum dient und eine einfache Realteilung des Areals ermöglicht. Durch die geschickte Höhenstaffelung wird eine harmonische Verbindung zwischen der nördlichen und südlichen Bebauung erzielt. Das Bestandsgebäude nimmt als resilientes Haus Nutzungen wie Gewerbe, Büro, gemeinschaftliche Nutzungen auf und bietet eine besondere, loftartige Wohnform im obersten Geschoss. Als grünes Wohnareal entwickelt, vernetzt sich das neue Quartier über verschiedene Wegeverbindungen mit dem umliegenden Viertel, schafft Treffpunkte und ermöglicht unprätentiös die Integration von freifinanziertem und gefördertem Wohnen. Besonders prägend ist die Einbindung großzügiger Grünflächen, die das Mikroklima positiv beeinflussen und nachbarschaftlicher Treffpunkt sind, sowie private Freibereiche wie Balkone, Loggien und Terrassen, die den Bewohner:innen geschütztere Rückzugsorte bieten.
Baukörper 1/Bestand: Fahrradwerkstatt, Pop-Up Lokale, Clubraum Wohnen, Wasch- und Trockenräume Baukörper 2/Neubau: Quartierstreff, Kita Baukörper 3/Neubau: Wohnen Baukörper 4/Neubau: Wohnen
Besondere städtebauliche Qualitäten entstehen durch das Zurücksetzen des Baukörpers an der Ecke Bessarabierstraße/Aribonenstraße. Dies führt zu einer deutlichen Vergrößerung des Straßenprofils und schafft Raum für mehr urbane Begrünung sowie eine erhöhte Aufenthaltsqualität. Das gesamte Areal zeichnet sich durch eine differenzierte Freiraumgestaltung aus, die gezielt auf die verschiedenen Nutzungen abgestimmt ist und so ein lebendiges, grünes Quartier entstehen lässt.
Freiraumplanung
Das Landschaftsdesign orientiert sich an der Architektursprache und bringt möglichst viel Grün in die Gemeinschaft, während es gleichzeitig Nachhaltigkeit fördert. Private Gärten, Gemeinschaftsspielplätze und urbane Gartenflächen sind integriert, um das Wohnerlebnis der Bewohner zu bereichern. Diese bieten sowohl private Außenbereiche als auch gemeinsame Räume, die die Interaktion innerhalb der Gemeinschaft fördern. Neben den Spielbereichen für die Kita und die Kinder des Viertels wurden auch Treffpunkte und Ruhebereiche für die Gemeinschaft geschaffen, die soziale Interaktion unterstützen und das Zugehörigkeitsgefühl im Viertel stärken. Ökologische Überlegungen stehen im Zentrum des Designs, mit einem klaren Fokus auf Biodiversität und Umweltgesundheit. Heimische Pflanzen wurden ausgewählt, um lokale Insekten und Bestäuber zu unterstützen, während
Retentionsflächen helfen, Regenwasser auf natürliche Weise zu bewältigen.
Die Integration von urbanen Gärten und einer Klimawiese trägt zu einem grüneren Mikroklima bei, verbessert die Luftqualität und kühlt die Umgebung. Das Design legt zudem Wert auf Barrierefreiheit und nachhaltige Mobilität, mit barrierefreien Parkplätzen und ausreichend Fahrradabstellplätzen, um sicherzustellen, dass die Landschaft sowohl funktionalen als auch ökologischen Zwecken dient. Auch die Dachflächen wurden unter ökologischen Gesichtspunkten gestaltet. Sie verfügen über eine Mischung aus Solargründächern, Biodiversitätsdächern und Reduzierte Intensivbegrünung, die nicht nur die Energieeffizienz der Gebäude steigern, sondern auch zur Förderung der lokalen Biodiversität beitragen und den ökologischen Zielen des Projekts dienen.
Nachhaltigkeit
Um das Ziel der Stadt Salzburg zur Klimaneutralität 2040 zu erreichen, ist das Energiekonzept darauf ausgelegt, die Gebäude bereits nach ihrer Fertigstellung nahezu CO2-neutral betreiben zu können. Das technische Konzept zielt auf höchste Energieeffizienz und minimale Umweltbelastung bei gleichzeitig hohem Nutzerkomfort ab. Die gesamte Gebäudetechnik ist Lebenszykluskosten optimiert; dieses beinhaltet insbesondere die optimierte Anordnung der Schacht- und Technikflächen.