Projekte Tal- und Bergstation Seilbahn Koblenz
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Tal- und Bergstation Seilbahn Koblenz

Neues Gewand für die
Seilbahn Koblenz

Typologie Infrastruktur Bauherr Skyglide Event Deutschland GmbH Architekt kadawittfeldarchitektur Wettbewerb 2024 – 3. Preis

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Brief Neugestaltung der Seilbahnstationen in Koblenzer zur besseren Einfügung ins historische Umfeld des UNESCO-Welterbes „Oberes Mittelrheital“ | Added Value Das erforderliche Bauvolumen wird auf das geometrisch erforderliche Minimum beschränkt und mittels einer seriellen Reihung eine durchlässige, transparente Struktur geschaffen.

Lageplan Talstation

Die Positionierung des Kassenhauses richtet sich an der Promenade aus.

2011 wurde für die BUGA eine spektakuläre Seilbahn errichtet, mit der die Besucher von der Koblenzer Innenstadt über den Rhein zur gegenüber liegenden Festung Ehrenbreitstein schweben konnten. Auf diese Möglichkeit wollten die Koblenzer nach der BUGA nicht mehr verzichten – die Seilbahn blieb, zunächst bis 2026 befristet.

Der temporäre Betrieb soll nun in einen dauerhaften überführt werden. Da die derzeitige Talstation den Blick auf die romanische Basilika St. Kastor und ihre Verbindung zum Rhein stört, wodurch auch der Status des „Weltkulturerbe Mittelrheintal“ gefährdet ist, wurden im Rahmen des Wettbewerbs Vorschläge für eine Neugestaltung gesucht.

Aktuelles Bild der Talstation. Bild: Skyglide Event Deutschland GmbH

Unser Konzept sieht eine Überführung in drei klare Gebäudeformen, bestehend aus sichtbaren, hintereinander gereihten Rahmenkonstruktionen vor. Die sich wiederholenden Rahmen schaffen eine gemeinsame übergeordnete Hülle und lassen eine harmonische Balnane zwischen dem neuen Gebäude der Seilbahnstation und seiner Umgebung entstehen.
Die Höhenentwicklung der Volumina bezieht sich auf die Fassaden und Gebäudeteile der Basilika. Ebenso werden Bauelemente wie Stützen, Fenster und Farbigkeit referenziert und in eine moderne zurückhaltende Formsprache überführt. Der sich daraus ergebende Entwurf umhüllt die bestehende Seilbahnstation, sodass ein harmonisches Gleichgewicht zwischen dem Gebäude und seiner Umgebung entsteht.

Talstation

Die Höhenausbildung der drei Gebäudevolumina und der einzelnen Bauelemente nehmen Bezug auf die unmittelbar angrenzende, stadtbildprägende Basilika St. Kastor und stellen Sichtachsen zum Denkmal am Deutschen Eck frei. Das klare Bauprinzip wird auf die Bergstation bei der Festung Ehrenbreitstein übertragen, so dass eine einheitliche Gestaltung der beiden Seilbahnstationen erreicht wird.

Perspektivische Darstellung Talstation
Modellfoto
Ansicht Süd Talstation
Querschnitt Talstation

Die Talstation besteht aus drei Volumen unterschiedlicher Größen und Funktionen. Das niedrigste Volumen beinhaltet Kassen- und Sozialbereiche, das mittlere Volumen den Eingang der Station, der gleichzeitig das bestehende Steuerungshaus umschließt. Das höchste Volumen umfasst den technischen Bereich der Verkehrsanlage.
Die klar ablesbare Funktionalität ermöglicht eine intuitive und gleichberechtigte Nutzung der Seilbahnanlage.

Bergstation

Perspektivische Darstellung Bergstation
Querschnitt Bergstation

Die Seilbahnstation auf dem Berg der Burg Ehrenbreitstein folgt dem Prinzip der Talstation. Eine übergeordnete, gestaltprägende Rahmenstruktur fasst die bestehenden einzelnen Gebäudeteile zu einem Gesamtbild zusammen. Drei Gebäudevolumen unterscheiden sich in Größe und Funktionen: Das niedrigste Volumen beinhaltet den überdachten Eingang in die Seilbahnstation, das zugehörige Kassenhaus, sowie den Kiosk und Sozialräume für Mitarbeitende. Das mittlere Volumen umschließt die technische Anlage der Seilbahn. Das höchste Volumen integriert den Turm des neu geplanten Gondelbahnhofs.
Auf der Nord-Ost-Fassade wird mittels einer großzügigen Verglasung der Technikebene Einblick in die Besonderheiten einer Seilbahnanlage gewährt.
Südwestlich der Bergstation, in Ergänzung zu der vorhandenen Gastronomie, entsteht ein einladender Außenraum, der zum Verweilen mit atemberaubendem Ausblick auf Koblenz einlädt.

Fassade

Besonderer Wert wurde auf die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit der verwendeten Materialien gelegt. Ein Baukastensystem aus vorgefertigten, repetitiven Bauelementen sowie die Einfachheit und Lösbarkeit der Fügungspunkte ermöglicht die Demontierbarkeit und Wiederverwendung. Durch lokale mineralische Zuschlagsstoffe werden die CO2- Emissionen der Betonbauteile reduziert und an die Farbigkeit der Umgebung angepasst. Die Dächer sind begrünt und beeinflussen das Mikroklima positiv.

Fassadenschnitt Talstation