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Komische Oper

Stacked Solitaire -
das Haus der Metamorphosen

Typologie Kultur Ort Berlin Bauvolumen Neubau: BGF 13.226m², BRI 62.600m³, Altbau: BGF 30.250m², BRI 145.450m³ Auslober Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Bedarfsträger Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Nutzer Stiftung Oper in Berlin Wettbewerb 1. Preis – 2020 mit anschließendem Verhandlungsverfahren Auszeichnungen Shortlist WAF Visualization Prize 2023

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Site plan google.com/kadawittfeldarchitektur

BRIEF Sanierung und Erweiterung der Komischen Oper in Berlin-Mitte | ADDED VALUE Der differenziert gegliederte Neubau schafft mit seinen kleinteiligen Volumen und den vielfach nutzbaren Balkonen, Loggien und begrünten Dachterrassen ein heterogenes Bild, das die Vielfalt im Inneren spiegelt. Es entsteht ein Gesicht für die Komische Oper, das den warmen, offenen und einladenden Geist des Hauses nach außen trägt.

Die Komische Oper – Ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft

Die Komische Oper ist ein wichtiger Teil der Berliner Opern- und Kulturlandschaft und liegt im historischen Stadtzentrum von Berlin Mitte zwischen der Straße Unter den Linden und der Behrenstraße.

Der in die Jahre gekommene Bestand, der aus verschiedenen denkmalgeschützten Baukörpern unterschiedlicher Epochen von 1890-1980 besteht, wird behutsam ertüchtigt und saniert; verschiedene Zeitschichten, die von der reichen Geschichte des Hauses erzählen, bleiben erhalten und werden teilweise wieder freigelegt. Diese behutsame Herangehensweise ermöglicht es, den einzigartigen Charakter des Ensembles zu bewahren und gleichzeitig den heutigen Anforderungen an Komfort und Funktionalität gerecht zu werden. Moderne Elemente werden mit Respekt vor der historischen Substanz eingefügt, sodass ein harmonisches Zusammenspiel von Alt und Neu entsteht.

Foto: Archivaufnahme, Falk Weiß

Zutritt über die Behrenstraße

Foto: v. Steffelin

Einladende Eleganz des Bestandsfoyers.

Die Komische Oper ist ein Zeugnis der Zeitgeschichte, das die Geschichten vergangener Generationen bewahrt und gleichzeitig offen für die Zukunft ist.

Foto: Valk Weiß

Das Treppenhaus zum Spiegelsaal.

Foto: Valk Weiß

Der Zuschauerraum wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört und entspricht noch dem Originalplänen.

Sanierung und Neubau: Einbettung ins urbane Umfeld

Durch das Abrücken vom Funktionsgebäude „Unter den Linden“ im Norden bleibt das an der Stirnseite befindliche Mosaik unangetastet und freigestellt.

Auch im Süden ist die Substanz der Komischen Oper durch ein Freistellen an der westlichen Ecke Behrenstraße weiterhin ablesbar. Ohne seine eigene Identität zu leugnen, gelingt dem neuen Gebäude ein angemessenes, respektvolles Nebeneinander mit dem Baudenkmal.

Der Neubau an der Glinkastraße ergänzt mit verschiedenen kleinteiligen Volumen die Funktionsbereiche der Oper und optimiert deren organisatorische Abläufe.

Der Haupteingang der Komischen Oper bleibt an gewohnter Stelle an der Behrenstraße. Ein barrierefreier Zugang befindet sich an der Nahtstelle zwischen Neu- und Altbau in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang. Die Tageskasse mit Café empfängt Besucher an der Ecke „Unter den Linden“ und Glinkastraße. Weiter südlich in der Glinkastraße befindet sich der Bühneneingang. Das Casino an der Ecke Behrenstraße und Glinkastraße kann unabhängig vom Opernbetrieb genutzt werden.

„Der Entwurf präsentiert sich als vielfältiges Chamäleon, als ein Haus der Metamorphosen, der Diversität und der
Innovation. Er tritt in Dialog mit der Geschichte der Komischen Oper Berlin und lässt drei Jahrhunderte wie ein Kontrapunkt in- und auseinanderfließen…“

Barrie Kosky, ehem. Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper

Die Komische Oper ist von Norden nach Süden in vier Funktions- „Streifen“ organisiert, die der Erweiterungsbau aufnimmt und durch die Gliederung des Sockels nach außen sichtbar macht. Die funktionalen Zusammenhänge zwischen Neubau und Bestand schaffen kurze Wege und erleichtern die Orientierung.

Die Rücksprünge im Sockelbereich erzeugen im Erdgeschoß großzügigere öffentliche Flächen, die vom Café und dem Casino für Außengastronomie genutzt werden können und Impulse zur Belebung der Straße setzen. Weitere kleine Piazze markierten die Eingänge in den Neubau.

Szenographie der Fassade

Perspektive auf die Ecke Glinka-/ Behrenstraße: kadawittfeldarchitektur

Das neue Haus besticht durch seine differenzierte Gliederung, das Weiten von Freiräumen im Erdgeschoss und seine benutzbaren, begrünten Dachflächen. In etwa 12 Metern Höhe entstehen so Dachterrassen für Mitarbeiter und Besucher, die Ausblicke in die Umgebung bieten.

„Wichtig war uns beim Entwurf, das große Volumen möglichst kleinteilig zu gliedern, um der Komischen Oper einen menschlichen Maßstab zu verleihen.“

Kilian Kada

Die Fassaden setzten sich – einem inszenierten Bühnenbild gleich – aus verschiedenen Elementen und Materialien zusammen, die aus dem Gestaltungskanon der Bestandsfassaden entwickelt wurden. Strukturierte Oberflächen aus Stein, Stahl, Keramik und Metall in unterschiedlichen Champagner-

bis Rottönen bilden die vier verschiedenen Funktionsbereiche des Neubaus nach außen ab.

Die publikumswirksamen Bereiche im Erdgeschoss, wie Kasse, Eingänge, Café und Casino besitzen transparente Glasfassaden.

Durch die Vor- und Rücksprünge der einzelnen Volumina entstehen Balkone, Loggien und begrünte Dachterrassen. Bei der Wahl der Materialien wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit, Ökologie und eine zirkuläre Kreislaufwirtschaft gelegt.

Ansicht Behrenstraße

„Die besonderen Merkmale des Bestands, wie bspw. der plastisch abgesetzte Haupteingang oder die Sandsteinfassade mit der kupfergefassten Fensterfront, bilden die Vorlage für den Entwurf. Die Formen und Materialien wurden auf den Neubaus übertragen.“„Die besonderen Merkmale des Bestands, wie bspw. der plastisch abgesetzte Haupteingang oder die Sandsteinfassade mit der kupfergefassten Fensterfront, bilden die Vorlage für den Entwurf. Die Formen und Materialien wurden auf den Neubaus übertragen.“

Kilian Kada

Modell: kadawittfeldarchitektur
Ansicht Glinkastraße
Blick von der Dachterrasse des Cafés auf den Reichstag und das Brandenburger Tor: kadawittfeldarchitektur
Zeichnung: kadawittfeldarchitektur

Das Café im 6. Obergeschoss mit seiner für die Öffentlichkeit zugänglichen Dachterrasse bietet einen fantastischem Blick über die Straße „Unter den Linden“, bis zum Brandenburger Tor und dem Reichstag.

Work in progress

Die für die Sanierung abgenommenen Fassadenplatten werden gelagert.

Vorbereitete Fassadenvarianten für eine Besprechung in unserem Berliner Büro.

Die für die Sanierung abgenommenen Fassadenplatten werden gelagert.

Fertig für die Sanierunge: Der Bestandsbau ohne Fassadenplatten.

Bestandsaufnahme.

Testen einer neuen Fassade.

Alte Lampen

Fassaden Mock-Up.

Fassaden Mock-Up.

Sanierungsarbeiten an der Fassade.

Der Zugang wird bereits saniert.

Bestandsaufnahme.

Kollegen vor Ort.

Sanierungsarbeiten an der Fassade.