Projekte Erweiterung Messe-, Kongress- und Kulturforum Saarbrücken
Projekte

Erweiterung Messe-, Kongress- und Kulturforum Saarbrücken

Neubau auf Augenhöhe

Typologie Messegebäude Bauvolumen BGF 10.000 M² Bauherr CCS Congress-Centrum Saar GmbH Architekt kadawittfeldarchitektur  Wettbewerb 2022 – 1 . Preis

PDF-Download

Brief Erweiterung der Congresshalle in Saarbrücken zu einem Messe-, Kongress- und Kulturforum | Added Value Der Neubau erweitert nicht nur das Potential des Messebetriebs, sondern schafft zudem eine grüne Verbindung zwischen Saarufer und Bürgerpark auf der einen und der Stadt auf der anderen Seite.

Congresshalle mit Zuwegung zum Bürgerpark
Dynamischer, polygonaler Solitär
Ebenerdige Verbindung zwischen Alt und Neu

Congresshalle, Saarbrücken | Germany

Der Entwurf verbindet den denkmalgeschützten Bestand ebenerdig mit einem polygonalen, multifunktionalen Neubau. Ausgerichtet auf die Nutzung für Kongresse, Messen, Ausstellungen, Konzerte und Seminare ermöglicht dieser optimale Abläufe für verschiedenste Veranstaltungsszenarios. Neben der Erweiterung des Kulturangebotes ist die städtebauliche Aufwertung des Umfeldes wesentliches Ziel des Entwurfs. Durch einen ‚grünen Canyon‘ und eine begrünte Rampe entsteht ein öffentlicher, barrierefreier Zugang zum benachbarten Bürgerpark und Flussufer. „Das Gebäude tritt in einen facettenreichen Dialog mit der denkmalgeschützen Kongresshalle und wertet das öffentliche Raumgefüge durch den direkten Zugang zum Bürgerpark sehr wirkungsvoll auf“, so die Jury des 2022 positiv entschiedenen Wettbewerbs.

Dachkontur des Neubaus

Freundlicher Solitär 

Mit seiner optischen Einheit aus Dach und Fassade bildet der Neubau einen zeitgemäßen Kontrast zum Bestandsgebäude. Ein freundlicher Solitär, der sich mit seinem polygonalen, fünfeckigen Grundriss der denkmalgeschützten Congresshalle zuwendet und den Vorplatz neu fasst. Seine Kubatur kaschiert das Volumen, sodass es aus vielen Perspektiven deutlich kleiner erscheint, als es ist.

Die Horizontalität der bestehenden Congresshalle sowie die umgebenden, landschaftlich geprägten Höhenschichten aus Rampen, Treppen, Sitzstufen und Pflanzbeeten werden durch die umlaufende Fassade aus recycelbaren Aluminiumlamellen aufgenommen und fortgeführt. Die Dachkontur folgt den Höhenanforderungen der Funktionen und passt sich an die jeweilige Nachbarbebauung an. An der Hafenstraße erreicht sie, städtebaulich verträglich, ihre Maximalhöhe von 15 Metern und senkt sich von dort kontinuierlich zum Vorplatz und dem Eingang bis auf die Höhe der denkmalgeschützten Congresshalle hin ab.

Lageplan
Modellfoto kadawittfeldarchitektur

Die Besucher empfängt ein großzügiges, polygonales Foyer mit multifunktionaler Ausstellungsfläche und direkter Anbindung an die bestehende Congresshalle. Der Blick auf den Vorplatz wird durch die Aluminiumlamellen gefiltert. Die beiden 1.450qm und 340qm großen stützenfreien Säle lassen sich vielfältig in unterschiedlich große Räume unterteilen und ermöglichen so eine große Bandbreite verschiedener Veranstaltungsformate. In ihrem Rücken befinden sich die Anlieferung und die, auf zwei Etagen verteilte Verwaltung sowie weitere dienende Räume mit direkten Zugängen und Zufahrten von der Hafenstraße aus.

Grundriss Erdgeschoss mit ebenerdiger Verbindung zur denkmalgeschützten Congresshalle

Flexible Raumaufteilung der Säle

Großer und kleiner Saal komplett
Großer Saal in 3, kleiner Saal in 2 Veranstaltungshallen
Großer Saal in 7, kleiner Saal in 2 Veranstaltungshallen
Grundriss 1. Obergeschoss

Climadesign

Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Hausladen wurde für das neue Messe-, Kongress- und Kulturforum ein umfangreiches Energie- und Nachhaltigkeitskonzept entwickelt. Dieses folgt dem Leitgedanken einer Maximierung der Eigenpassivität zur Minimierung des Energiebedarfs und dessen vollständige Deckung über regenerative Energiequellen. Eine DGNB-Gold Zertifizierung ist angestrebt. Dort, wo brandschutztechnisch und baurechtlich möglich, werden nachwachsende Rohstoffe eingesetzt: Die tragenden Trennwände werden in Brettstapelbauweise ausgeführt, in den funktionalen Bereichen Brettsperrholzdecken eingesetzt, das Dachtragwerk besteht ebenfalls aus Holz und im Seminar- und Backstagebereich sowie in der Büroetage werden Lehmbauwände verbaut.

Die Lamellen sind als recycelbare Aluminium Strangpressprofile ausgebildet und die öffentlichen Bereiche sind mit Lehmputz versehen. Die Grundversorgung für Wärme und Kälte erfolgt mittels Geothermie. Ergänzt durch vielfältige aktive und passive Maßnahmen wird der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert und ein klimaneutraler Gebäudebetrieb erreicht.

Schnitt

Freiraumplanung 

Das Konzept von GREENBOX Landschaftsarchitekten bettet das neue MKK in die Umgebung ein und wertet das Umfeld auf. Die unter Denkmalschutz stehenden Außenanlagen des Vorplatzes erhalten ein moderates Facelift – verschiedene Pflanzbeete mit Sitzstufen erleichtern die Zuwegung und sorgen für ein verbessertes Mikroklima – und mit dem „grünen Canyon“ wird eine neue attraktive Verbindung zwischen Saar und Bürgerpark und der Stadt geschaffen. Die Maßnahmen umfassen auch eine neue Grünfassade am Bestandsparkdeck.

Realisierungswettbewerb

Der gemeinsame Entwurf mit GREENBOX Landschaftsarchitekten und dem Ingenieurbüro Hausladen ging als Sieger aus dem 2022 ausgelobten internationalen Wettbewerb hervor. Das Preisgericht urteilte: „Der Entwurf besticht an diesem wichtigen Ort in Saarbrücken mit vielen eigenständigen Lösungen und einer selbstbewussten Architektursprache. Das Gebäude tritt in einen facettenreichen Dialog mit der denkmalschützen Kongresshalle und wertet das öffentliche Raumgefüge durch den direkten Zugang zum Bürgerpark sehr wirkungsvoll auf“.

Skizze Foyer